Hausaufgaben sind Kindersache!

… und Kinder haben das Recht Fehler zu machen. Diese Fehler geben den Lehrkräften Rückmeldung über den Lernstand des Kindes.

Grundlagen:

Grundlage unseres Konzeptes ist der Runderlass des Kultusministeriums vom 01.08.2012 ‚Hausaufgaben an allgemeinbildenden Schulen‘.Hierbei stehen altersgemäße Selbstständigkeit in Organisation und Erarbeitung im Vordergrund. Selbstverständlich wird aber auch Unterstützung, Hilfe und Hilfe zur Selbsthilfe durch die betreuende Kraft gegeben.

Die Klassen notieren die Hausaufgaben in einer Hausaufgabenmappe bzw. einem Hausaufgabenheft. Der jeweilige Fachlehrer erklärt die anfallenden Aufgaben und gibt allen Kindern ausreichend Zeit, diese zu notieren. In manchen Klassen ist ein Wochenplan für die Hausaufgaben eingeführt und besprochen, d.h. die Kinder haben die Möglichkeit in einem bestimmten Zeitrahmen die Bearbeitung der Hausaufgaben selbständig zu organisieren.

Ziel / Inhalt der Hausaufgaben:

Hausaufgaben sollen den Unterricht sinnvoll ergänzen und den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler unterstützen. Sie dienen der Übung, Anwendung und Festigung im Unterricht erworbener Kenntnisse, Fertigkeiten und fachspezifischer Techniken.

Sie sollen die selbständige Auseinandersetzung mit Unterrichtsgegenständen fördern. Hausaufgaben beinhalten nicht nur das schriftliche oder mündliche Erledigen von Übungsaufgaben. Das Mitbringen von Materialien, die der Gestaltung des Unterrichts dienen, kann ebenso zu einer Hausaufgabe gehören, wie   z. B. das Einholen von Informationen aus der erreichbaren Umwelt der Kinder.                     Hausaufgaben dienen demzufolge der Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und sind kein Nachhilfe- und/oder Förderunterricht.

Über die Einübung oder Vertiefung von Erlerntem hinaus, sollen die Hausaufgaben der jeweiligen Lehrerin ein authentisches Bild über den Leistungsstand des jeweiligen Kindes und über Erfolg oder Misserfolg bei der Stoffvermittlung wiedergeben.

Allzu weitreichendes Eingreifen in den Erstellungsprozess verfälscht das Ergebnis und somit das Bild über den tatsächlichen Leistungsstand bzw. darüber, ob der Lerninhalt erfolgreich vermittelt werden konnte. Somit wird es den Lehrkräften lediglich erschwert, allen Kindern, so gut es geht, gerecht zu werden und die tatsächliche Verinnerlichung von Lerninhalten realitätsnah einzuschätzen. Selbstständigkeit und Authentizität sind hier also höher zu bewerten als Perfektion. Dementsprechend werden Hausaufgaben nicht benotet. Klassenarbeiten deren Inhalt nicht hinreichend verstanden wurde hingegen schon.

Umfang und Schwierigkeitsgrad der Hausaufgaben:

Bei den Hausaufgaben muss die Leistungsfähigkeit, die Belastbarkeit und der häusliche Rahmen der einzelnen Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden. Die Lehrkraft entscheidet gegebenenfalls differenzierte Hausaufgaben aufzugeben, damit jeder Schüler in der Lage ist, seine Hausaufgaben in der vorgesehenen Zeit möglichst selbständig anzufertigen.

Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen Brutto- und Nettoarbeitszeit. D.h. um zur Nettoarbeitszeit zu kommen, müssen Vorbereitungen, Seitengespräche, Toilettenpausen, Trinkpausen und andere Ablenkungen von der Bruttoarbeitszeit abgezogen werden.

Die im Hausaufgabenkonzept der Grundschule Brelingen angegeben Zeitwerte bezeichnen jeweils die Gesamtarbeitszeitwerte von:

- täglich max. 60 min. Der Richtwert der konzentriert und selbständig angefertigten Hausaufgaben ist laut Erlass im Primarbereich auf 30 Minuten festgelegt.

Werden die Grenzen der angegeben Gesamtarbeitszeit erreicht oder gar deutlich überschritten, werden die Eltern oder die Mitarbeiter des Horts die Erstellung der Hausaufgaben an dieser Stelle abbrechen.           In diesem Falle werden sie eine entsprechende Notiz des Mitarbeiters in der Postmappe/ Hausaufgabenheft vorfinden.

Von Freitag auf Montag werden keine Hausaufgaben aufgegeben. Ausgenommen davon ist, wenn Schüler gegebenenfalls während der Woche nicht angefertigte Hausaufgaben nacharbeiten sollen (Absprache mit Eltern und Lehrkräften). Die Hausaufgaben dürfen nicht benotet werden, jedoch findet die Anfertigung der Hausaufgaben im Zeugnis unter der Rubrik ‚Arbeitsverhalten‘ Berücksichtigung.

Eine tägliche Lesezeit, das Auswendiglernen z.B. mathematischer Reihen oder Gedichte und eine intensive Vorbereitung auf Lernzielkontrollen o.ä. kann nicht sicher in der täglichen Hausaufgabenzeit, die den Hortkindern zur Verfügung steht geleistet werden. Dies sollten alle Eltern in ihre direkte Verantwortung nehmen.

Aufgabenverteilung:

Lehrkräfte erhoffen sich von den Schülern:  Übung und Wiederholung des Unterrichtsstoffes, das Einüben von Sorgfalt und Zuverlässigkeit, das Arbeiten an Schwächen und Einsetzen von Stärken oder auch eine Vorbereitung des Unterrichts.

Die Lehrkräfte           

  • besprechen individuelle Aufgaben mit dem Schüler;
  • achten auf einen angemessenen Umfang der Aufgaben und
  • ordnen gegebenenfalls auch differenzierte Aufgaben zu;

Die Hausaufgabenbetreuung im Hort

  • gibt Hilfen zur Strukturierung der Aufgaben und bei Schwierigkeiten;
  • gibt ggf. bei auffälligen Schwierigkeiten den Eltern Rückmeldung (s.o.);

Schüler wünschen sich Aufgaben, die sie alleine bewältigen können.

Die Schüler

  •  hören bei der Erklärung von Aufgaben zu und fragen gegebenenfalls nach;
  •  kennzeichnen und/oder notieren die Aufgaben altersentsprechend;
  •  fertigen ihre Aufgaben selbständig (möglichst ohne Hilfe) und zügig (möglichst ohne Ablenkung) an;
  •  sie bemühen sich, die Aufgaben vollständig, sauber und übersichtlich     anzufertigen;
  •  geben zuverlässig Auskunft über die Erledigung ihrer Aufgaben und über mögliche Schwierigkeiten beim Anfertigen ihrer Aufgaben;
  •  lernen, ihr Material zu organisieren;
  • geben ggf. bei auftretenden Schwierigkeiten den Lehrern Rückmeldung;

Eltern wünschen sich lernfreudige Kinder.

Die Eltern      

  • sorgen, wenn Aufgaben zu Hause erledigt werden, für einen ruhigen Arbeitsplatz;
  • halten ihre Kinder zu einer selbständigen Erledigung der Aufgaben und Mappenführung an;
  • unterstützen ihre Kinder bei mündlichen Hausaufgaben: z.B. Lesen, Kopfrechnen, Gedicht lernen, etc.
  • würdigen die Arbeit ihrer Kinder, wenn diese regelmäßig Aufgaben zum Zeigen mit nach Hause nehmen;
  • halten ihre Kinder dazu an, ihre Schultasche aufzuräumen;
  • geben den Lehrkräften Rückmeldung oder treffen individuelle Absprachen.

Wichtig bei allen schulischen Leistungen des Kindes ist eine emotional positive Unterstützung. Unnötige und übermäßige Frustrationen und Überforderungen, z.B. durch übertriebenen, ergebnisorientierten Leistungsdruck sind grundsätzlich zu vermeiden. Regelmäßig auftretend richten sie mehr Schaden in der Leistungsmotivation und dem Selbstbewusstsein des Kindes an, als einige unvollständige, fehlende, falsche oder in Form und Schriftbild mangelhafte Hausaufgaben.

Die Wertschätzung einer selbstständig, mühevoll erarbeiteten Hausaufgabe, und sei sie noch so fragwürdig im Ergebnis, darf nicht in Frustration durch übermäßige Kritik und Überforderung durch stundenlanges Nacharbeiten untergehen.

Wichtig: Bitte lassen Sie sich jeden Abend die Hausaufgaben von Ihrem Kind zeigen. Hierbei geht es nicht darum, diese von Ihnen kontrollieren zu lassen, sondern sich einen Überblick zu verschaffen und Interesse zu zeigen. Bitte schauen Sie auch in die Postmappe/Hausaufgabenheft falls es dort Notizen von uns oder Lehrern gibt, dies wird von keinem Betreuer im Ganztag kontrolliert.

Die Postmappe ist Elternsache!